Wenn man dieses PlayStation-Spiel in einen Satz fassen sollte, würde "Metal Gear Ninja" es wohl am besten beschreiben. Der erste Teil der Tenchu-Serie, welche sich als strategische Action-Kampfsimulation versteht, sah sich zu seinem Debüt im Winter 1998 gnadenlos von Konami's Megahit Metal Gear Solid in den Schatten gestellt. Zu Unrecht, da dieser Titel des Activision-Topteams sich auch heute noch mit den besten Stealth-Actiontiteln messen kann.
Tenchu 2: Birth of the Assassin ist, wie sein Vorgänger auch, ein Meisterwerk. Dank einer verbesserten Gameplay-Engine gestaltet sich der Nachfolger nicht mehr so brutal schwer wie im ersten Teil. Die Grafik wurde ebenfalls aufpoliert und stellt sich bis auf eine zuweilen etwas hektisch agierende Kameraperspektive an die Spitze der PlayStation-Spiele. Allerdings sollte man in Zeiten eines Sega Dreamcast und einer PlayStation 2 keine Wunder erwarten, das Team von Activision hat eben aus den mageren zwei Megabyte Speicher herrausgequetscht, was es konnte. Es sei angemerkt: Die PlayStation-Konsole erschien im Dezember 1994 in Japan.
Der Sound unterstützt das Undercover-Feeling des Titels gehörig und passt sich im Verlauf des Spieles toll an die Umgebung an. Man hätte sich jedoch manchmal die beruhigenden, unheimlichen Soundtracks des ersten Spieles gewünscht, die Musikstücke hier reichen von dramatisch bis hektisch. Einzig das erste Trainingslevel sieht ein Stück weit danach aus, als hätte es schnell noch fertig werden müssen und lässt einen mehr oder weniger hilflos dastehen (Was soll ich denn noch machen, um hier rauszukommen...). Zusammengefasst seien jedem Fan von Metal Gear Solid beide Tenchu-Spiele wärmstens ans Herz gelegt, wobei sich der zweite Teil noch etwas besser spielt als sein Vorgänger. Dennoch: Beide Spiele zählen sicher zu den Top 5 in diesem Genre. --Emanuel Schleussinger
